Aus Anlass des Heiligen Jahres 2025 hatte Papst Franziskus die Ständigen Diakone nach Rom eingeladen. Fast 7000 sind in die ewige Stadt gepilgert, um am 22. und 23. Februar mit dem Heiligen Vater ihren Dienst zu bedenken und Gott zu danken, der sie diesen immer noch ungewöhnlichen Weg auf der Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft geführt hat. Wie wir wissen, konnte Papst Franziskus nicht mehr mit den Diakonen feiern, zwei Monate später wurde er zum Herrn heimgerufen.
In Vertretung des Papstes sprach Bischof Andrea Ripa über den Wert des Ständigen Diakonats. Er sei keine Konkurrenz oder Ersatz für das Priesteramt, sondern eine wertvolle Ergänzung. Die Diakone „können genau dort wirken, wo die Kirche oft nicht präsent ist – in Unternehmen, Schulen, sozialen Einrichtungen oder Familien. … Wir hoffen, weil wir an Christus glauben – und Diakone tragen diese Hoffnung in die Welt hinaus. … Durch ihr eigenen Leben, ihr Familienleben, ihr alltägliches Handeln können Diakone Zeugnis für den Glauben ablegen – oft ohne viele Worte“, so Bischof Ripa.
Als ich vor genau 50 Jahren, an Pfingsten 1975, zum damaligen Heiligen Jahr zum ersten Mal in Rom war, hatte ich nicht die geringste Ahnung, dass mich etwa 20 Jahre später die Berufung zum Diakonat erreichen würde. Die letzten Worte von Bischof Ripa – „oft ohne viele Worte“ – waren für mich immer bedeutsam, in meinem Dienst im Auftrag Gottes und der Kirche nahe bei den Menschen zu sein, besonders und gerade in ihrer Not. Und davon kein Aufheben zu machen. In der Stille und ohne viel Öffentlichkeit zu wirken.
Natürlich haben Sie mich (zu) oft in der Zeitung gesehen oder bei Veranstaltungen und Vorträgen erlebt. Aber da war ich der Lehrer, der Historiker, der Fachmann für dies oder das, nicht der Diakon. Ob ich den Erwartungen von Papst Franziskus, „dass der Diakon ein ‚Hüter des Dienstes‘ sei – ein Dienst der Verkündigung, am Altar und an den Armen“, entsprochen habe, mögen andere beurteilen.
Auf meine Bitte hin hat Erzbischof Udo Markus Bentz mich nun anlässlich meines 72. Geburtstages zum 1. September von meinen Aufgaben als Diakon im PV Letmathe bzw. im Pastoralen Raum Iserlohn entpflichtet.
Vor allen familiäre Veränderungen haben mich zu dieser Bitte bewogen. Enkelkinder in Passau und bei Potsdam führen zu unserer häufigen Abwesenheit, so dass ich meinen Dienst hier nicht mehr verlässlich tun kann. Aushilfsweise werde ich in der Altenseelsorge und im Beerdigungsdienst noch mittun, aber ansonsten nur noch ausnahmsweise als Diakon öffentlich in Erscheinung treten.
Verabschieden möchte ich mich mit einer kleinen Zeichnung, die der damals zehnjährige Sohn eines Kollegen, ein heutiger Theatermacher, vor 30 Jahren angefertigt hat, als er den neugebackenen Diakon im Kiliansdom erlebte.
Behalten wir unseren Humor und bleiben wir unterwegs als Pilger der Hoffnung, auch über das Heilige Jahr 2025 hinaus.
Diakon Peter Trotier