07.06.2024

Wallfahrt nach Altötting

25 Pilger und Pilgerinnen des Pastoralverbundes Letmathe haben vom 2. – 6. Juni den bayrischen Marienwallfahrtsort Altötting besucht. Die Hinfahrt war durch die Umfahrung der Überschwemmungsgebiete in Bayern deutlich erschwert, dennoch wurde das Wetter stetig besser und Altötting war nicht direkt betroffen. Schon am ersten Tag konnte die Gruppe am frühen Morgen von der Pilgerunterkunft, dem Franziskushaus, aufbrechen, um 7.30 Uhr in der Gnadenkapelle („religiöses Herz Altbayerns“), deren christliche Ursprünge in der Karolingerzeit liegen, die Hl. Messe feiern und anschließend das Zentrum des Ortes durch eine Führung kennenlernen. Beeindruckend sind Hunderte von Votivtafeln, die „Unserer lb. Frau v. Altötting“ Dank sagen, für die Hilfe und den Trost, den Menschen in ihrer Not erfahren haben. Der zweite Wallfahrtstag hielt eine Überraschung bereit:  Altötting hat einen sehr schönen Kreuzweg in einem als „Paradiesgarten“ gestalteten Innenhof. Dort steht auch der „Sakramentsbrunnen“ mit seinen sieben Quellen. Es ist eine Stille Oase im Wallfahrtsbetrieb. Die Pilger/innen trugen auf dem Kreuzweg -im Wechsel- ein großes Holzkreuz. Nachmittags fuhren die Wallfahrer dann ins nahe gelegene Marktl am Inn, um das Geburtshaus Papst Benedikt XVI. (* 16. April 1927) zu besuchen und die Sonderausstellung aus seinem Nachlass zu besichtigen. In der Pfarrkirche über dessen Taufstein das Kind Joseph Aloysius Ratzinger am Folgetag -einem Karsamstagmorgen- getauft wurde, erneuerten alle Gläubigen während der Messfeier ihr Taufversprechen. Der dritte Wallfahrtstag stand dann ganz im Zeichen des Kapuziners Konrad von Parzham. Der 1934 heiliggesprochene Bauernsohn und spätere Pförtner war ein großer Beter und Freund der Menschen. Nach der Messfeier in der Kapuzinerkirche gestaltete Pater Georg vor Ort eine kurzweilige Führung in der u.a. die alte Klosterpforte und das Sterbezimmer des Heiligen gezeigt wurden.  1910-12 wurde die 83 Meter lange St. Anna- Basilika gebaut, in der 9000 Pilger Platz finden können. Drei Tage gesehen, gehört, gestaunt und gebetet. Drei Tage geistlicher Freude!

Der kurze Text eines Gebetsbildchens beschreibt die Erfahrung der Pilgergruppe:

Als Pilger schätze ich die Gemeinschaft mit anderen. Ich fühle mich zugehörig und verbunden. Ich lerne, dass ich nicht alles selber leisten muss, sondern mich auf Menschen und auf Gott verlassen kann. Das Pilgersein wird zu einer Entdeckungsreise. Ich gehe dorthin, wohin das Herz mich trägt. Ich werfe Ballast ab und gehe mit leichtem Gepäck. Ich gehe mit einer Verheißung wie Abraham. Ich nehme andere Menschen ins Gebet und trage sie im Herzen. Ich entdecke neue Möglichkeiten und überwinde Hindernisse. Ich gehe einem Ziel entgegen. Das Ziel der Wallfahrt sind nicht die Sehenswürdigkeiten, sondern der Aufbruch zum lebendigen Gott.